Ersatzhängung | Kunst zwischen 1933 und 1945

Bis zum 30. August 2020 im Prinzenpalais

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verloren Kunst und Kultur in Deutschland ihre Autonomie und wurden als Mittel der Propaganda instrumentalisiert. Das „neue deutsche Kunstschaffen“ sollte Ausdruck der von Hitler beschworenen Einheit von „Führer, Volk und Reich“ sein und auf einer mystifizierenden Blut- und Bodenideologie basieren.

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg widmet sich bis zum 30. August erstmals Kunst aus der Zeit zwischen 1933 und 1945. Ausgestellt werden Arbeiten regionaler Künstlerinnen und Künstler, darunter Werke von Wilhelm Kempin, Marie Meyer-Glaeseker und Bernhard Winter, die zwischen 1937 und 1945 angekauft wurden.

Die Schau zeigt Portraits und Landschaften, die mit ihrem starken Heimatbezug der Kunstauffassung der Nationalsozialisten entsprachen, aber nur selten offenkundig propagandistisch angelegt waren – eine Ausnahme bildet die Darstellung eines „BDM-Mädchens“ von Heinrich Emminghaus.
„Es ist in erster Linie Kunst im Nationalsozialismus und nicht Kunst des Nationalsozialismus, die nun im Prinzenpalais zu sehen ist“, betont Kurator Dr. Marcus Kenzler.

Anknüpfend an die Heimatkunstbewegung der Jahrhundertwende entstanden während des „Dritten Reichs“ zahlreiche betont naturalistische Landschaftsschilderungen, Stillleben, Historien-, Arbeiter-, Bauern- und Soldatenbilder, Familienidyllen und Aktdarstellungen. Beispiele dieser Kunstauffassung wurden ab 1937 im Münchner „Haus der Deutschen Kunst“ und u.a. zwischen 1938 und 1944 in den Kunstausstellungen des Gaus Weser-Ems im Oldenburger Augusteum präsentiert. Gleichzeitig wurden die Werke des Expressionismus, Dadaismus oder Konstruktivismus als „undeutsch“ und „entartet“ verfemt und aus öffentlichen Kunstsammlungen entfernt. Die Sammlungspräsentation wird ergänzt durch Drucksachen und Archivalien, die das Kunstverständnis und die Kunstpropaganda während der NS-Zeit dokumentieren.

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