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Sonderausstellung im Augusteum

Er war ein Meister der Übersteigerung und der Extreme, als norddeutscher Bildhauer und Schnitzer im 17. Jahrhundert ein Ausnahmetalent und bei seinen Auftraggebern hochgeschätzt – und dennoch ist Ludwig Münstermann (1575?–1637/38) sowohl innerhalb der Kunstgeschichte als auch einem breiteren Publikum weitgehend unbekannt geblieben.

Dabei sind seine expressiven, aus Holz geschnitzten Bildwerke von einer Aktualität, die nach den Grundsätzen der menschlichen Existenz fragt und die Betrachtenden auf tiefer emotionaler Ebene berührt. Zerklüftete Physiognomien, überlängte Gliedmaßen und dramatische Gesten zeugen von Münstermanns Anliegen, Emotionen aufs Gesteigerte Ausdruck zu verleihen.

Münstermann erprobte und überschritt künstlerische Grenzen. Er fand – zwischen Kunstfertigkeit und Künstlichkeit – zu einem Höchstmaß an individueller Gestaltung, das sich zwar immer wieder an dem Ideal der manieristischen figura serpentinata orientierte, in seiner Exzentrik und Ekstatik aber einzigartig ist.

2025 widmet das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg dem Meister Münstermann erstmals eine umfassende Ausstellung. Neben werken des Künstlers aus dem Bestand des Landesmuseums werden Leihgaben aus anderen Museen die Exponate ergänzen. In der Ausstellung werden außerdem Fragen nach dem manieristischen Kontext, nach der Werkstattpraxis und nach der aktuellen Relevanz der theologischen Programme seiner Werke thematisiert.

Mit den Kirchen des Oldenburger Landes, in denen sich Hauptwerke Münstermanns noch in situ befinden, werden in enger Kooperation besondere Angebote zu deren Besichtigung und Vermittlung konzipiert. Ein umfangreiches Veranstaltungs- und Begleitprogramm umfasst neben Führungen, Vorträgen, Exkursionen und Angeboten für Kinder und Jugendliche auch Musikveranstaltungen mit Werken aus der Münstermann-Zeit.

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