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„Eine Frau als Museumsdirektorin” Hanna Hofmann-Stirnemann (1899–1996)

Das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg lädt am Dienstag, den 27. August, 17 Uhr, zur Vorstellung der jüngst erschienenen Biografie der Kunsthistorikerin Hanna Hofmann-Stirnemann in den Schlossaal ein. Die Buchvorstellung ist die letzte öffentliche Veranstaltung des scheidenden Direktors Prof. Dr. Rainer Stamm, der am 1. September die Leitung des Osthaus Museums und seinen Dienst als Fachbereichsleitung Museen und Archive der Stadt Hagen antritt.

Am 12. Oktober 2024 jährt sich der Geburtstag der Kunsthistorike­rin und ersten Museumsdirektorin der Weimarer Republik Hanna Hofmann-Stirnemann zum 125. Mal. Zu diesem Anlass ist am 9. August die erste Biografie der Pionierin ihres Berufsstandes im Dresdner Sandstein Verlag erschienen.

Die auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen von den Kunsthistorikern Dr. Gloria Köpnick und Prof. Dr. Rainer Stamm erarbeitete Biografie zeichnet erstmals den gleichermaßen faszi­nierenden wie tragischen Lebensweg Hofmann-Stirnemanns in verschiedenen politischen Systemen und ihr kompromissloses Engagement für die Kunst und das Kunstgewerbe ihrer Gegenwart – und besonders von Frauen – nach. 

Hofmann-Stirnemann, 1899 in Weißenfels geboren, wurde in Halle (Saale) bei Paul Frankl promoviert und erlebte 1927/28 am Landes­museum Oldenburg ihre prägendsten Berufserfahrungen. Während ihrer Zeit in der Huntestadt engagierte sie sich leidenschaftlich für die Kunst der Gegenwart und verfasste hier ihre ersten Publikatio­nen, unter anderem über die Bildhauerin Elsa Oeltjen-Kasimir. Nachdem sie 1929 das Heimatmuseum im thüringischen Greiz ein­richtete, wurde sie im Alter von 30 Jahren als Leiterin des Stadt­museums Jena die erste offiziell bestellte Museumsdirektorin der Weimarer Republik.

Nach ihrem durch die Nationalsozialisten erzwungenen Rücktritt zog sich die Kunsthistorikerin zunächst ins Private zurück. Poli­tisch ›unbelastet‹ wurde sie 1945 für kurze Zeit zur Bürgermeiste­rin des thüringischen Städtchens Hainichen und 1946 Direktorin des Schlossmuseums Rudolstadt und Landesmuseumspflegerin von Thüringen, bis sie 1950 vor den Repressionen des DDR-Regimes nach West-Berlin floh, wo sie für den Werkbund tätig war.

Das Erscheinen der ersten Biografie Hanna Stirnemanns wurde ermöglicht durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.

Im Anschluss an die Buchvorstellung wird die 2024 fertiggestellte Hanna Stirnemann Lounge im Oldenburger Schloss der Öffentlich­keit übergeben. Mit der Veranstaltung wird Professor Dr. Rainer Stamm als Direktor des Landesmuseums Kunst & Kultur Oldenburg, das er seit 2010 geleitet hat, verabschiedet.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

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