Präsentiert wurden 2024 insgesamt zehn Ausstellungen und Kabinettschauen, darunter publikumswirksame Ausstellungen wie „Blues” mit Werken von Katja Liebmann und Jub Mönster, „World Press Photo 2023” und zuletzt die Werkschau „Sights” des deutschen Fotokünstlers Thomas Kellner. Das Oldenburger Schloss war zudem Ausrichtungsort der Ausstellung der Gewinnerin des Förderpreises der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg, Rahel Goetsch. Im Herbst gastierte die Oldenburger Kunstschule anlässlich ihres 40. Jubiläums im Dachgeschoss des Schlosses.
Im August eröffnete das Landesmuseum mit der Hanna Stirnemann Lounge im Schloss einen während der regulären Öffnungszeiten des Museums kostenfrei zugänglichen Aufenthalts- und Projektraum, der die Besuchenden zum Verweilen, Lesen, Arbeiten und Diskutieren einlädt. Benannt nach Johanna (Hanna) Hofmann-Stirnemann, einer progressiven Kunsthistorikerin und ehemaligen Volontärin am Landesmuseum, die den Begriff des „lebendigen Museums” prägte, ist der Open Space ein einladendes und niedrigschwelliges Angebot für die Oldenbruger Stadtgesellschaft, für Museumsbesuchende und Mitarbeitende des Hauses.
2024 hat das Landesmuseum seine Position als Forschungsstandort behauptet: Das 2020 begonnene Forschungsprojekt zum Oldenburger Hofmaler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) wurde im Dezember mit der Veröffentlichung einer Publikation in der Reihe „Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte” abgeschlossen. In der Sammlung Online können die facettenreichen Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken Tischbeins inzwischen vollständig recherchiert werden.
Insgesamt sind in der Sammlung Online mittlerweile mehr als 11.000 Objekte aus über 2.000 Jahren Kunst- und Kulturgeschichte digital zugänglich gemacht worden. Darüber hinaus freut sich Anna Heinze über Zuwachs für die Sammlung: „Mit Werken von Jub Mönster und Martin McWilliam konnten wir im vergangenen Jahr zwei regionale und zeitgenössische Positionen für unsere Sammlung gewinnen. Werke beider Künstler wurden 2024 bei uns im Schloss ausgestellt und haben das Prublikum begeistert.”
Ausblick 2025
Erfolgreich angelaufen ist 2024 das Forschungsprojekt „Bitte um Aushang”, das sich der systematischen Erschließung und Digitalisierung bislang weitgehend unbearbeiteter Plakatbestände des Landesmuseums widmet. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sollen der Öffentlichkeit 2026 im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt werden.
In 2025 erwartet die Besucher:innen des Landesmuseums ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm, dessen Höhepunkt die erste umfassende Einzelausstellung des Bildhauers Ludwig Münstermann bildet, die vom 23. August bis zum 30. November 2025 im Augusteum präsentiert wird. Bevor die Werkschau im Spätsommer startet, wird das Augusteum vom 5. April bis 6. Juli 2025 von der Kooperationsausstellung „Wand an Wand” belebt, für die Werke des angrenzenden Oldenburger Kunstvereins in die historischen Räumlichkeiten einziehen.
Ausstellungen 2025
8. Februar bis 11. Mai 2025
Oldenburger Schloss
Wir alle besitzen Objekte, die für uns von besonderem Wert sind. Andenken wie eine Postkarte oder eine Tasse erinnernuns an Orte, Momente oder Personen. Sie sind daher mehr als einfache Dinge und werden zu Trägern von Erinnerungen. Die Ausstellung „Andenken” im Oldenburger Schloss widmet sich verschiedenen Formen der Erinnerung anhand ausgewählter Objekte aus der Sammlung des Landesmuseums, die Einblicke in die Andenkenkultur des 18. und 19. Jahrhunderts geben.
15. Februar bis 16. März 2025
Oldenburger Schloss
Zum zehnten Mal werden im Oldenburger Schloss die weltbesten Pressefotos präsentiert. Aus einer Auswahl von über 61.000 Fotografien von 3.851 Fotorgraf:innen aus 130 Ländern wählte die World Press Photo Foundation in Amsterdam das Pressebild des Jahres 2024. Die Ausstellung stellt unter Beweis, dass die Pressefotografie großen und kleinen Geschichten ein Gesicht gibt und das Leben von den schönen und schrecklichen Seiten zeigt - immer authentisch und mit dem Blick für die besonderen Momente.
Verlängert bis zum 6. April 2025
Prinzenpalais
Die progressive Kunsthistorikerin Johanna (Hanna) Hofmann-Stirnemann, die in den 1920er Jahren beruflich prägende Jahre am Landesmuseum Oldenburg erlebte, engagierte sich zeitlebens für die Kunst und das Kunstgewerbe ihrer Gegenwart und - insbesondere - für die Kunst von Frauen. Die Kabinettschau zeigt Künstlerinnen, deren Werke Stirnemann immer wieder beschäftigten: Einige von ihnen lernte sie in Oldenburg kennen, andere stellte sie in Ausstellungen und Publikationen vor.
5. April bis 6. Juli 2025
Augusteum
Als Nachbarn stehen die Gebäude des Augusteums und des Oldenburger Kunstvereins seit 1968 Wand an Wand nebeneinander. Die gemeinsame Geschichte reicht bis in das Jahr 1867 zurück, als das Augusteum als Gemeinschaftsprojekt des Großherzogs und des Kunstvereins eröffnete: Der Großherzog präsentierte im ersten Obergeschoss seine Sammlung und der Kunstverein zeigte im Erdgeschoss wechselnde Ausstellungen. 2025 ist der Kunstverein wieder zu Gast im Augusteum und stellt Werke vom Manierismus bis zur Gegenwart aus seinem umfangreichen Bestand aus.
20. Juni bis 10. August 2025
Oldenburger Schloss
Bereits zum 23. Mal wurde in diesem Jahr der Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg vergeben. Der renommierte Nachwuchspreis will Kunstschaffende aus der Region am Beginn ihrer Laufbahn unterstützen und ihre Werke der Öffentlichkeit bekannt machen. 2025 war der Förderpreis in der Sparte Skulptur und Installation ausgeschrieben. Gewinnerin ist die in Oldenburg aufgewachsene Künstlerin Lucia Keidel, die mit ihren faszinierenden Skulpturen und Installationen die Fachjury überzeugen konnte. Das Werk Keidels hat als übergreifendes Thema das Verhältnis des Menschen zu der ihn umgebenden Natur: Was bedeutet es, mit der Natur und zugleich als Teil von ihr zu leben? Dieser Frage geht die Künstlerin mit einem interdisziplinären Ansatz nach.
2. August bis 14. September 2025
Oldenburger Schloss
Im Rahmen der 42. Internationalen Keramiktage, die Anfang August auf dem Oldenburger Schlossplatz stattfinden, präsentiert das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg Werke der Preisträgerin der NEUEN KERAMIK 2024, Dorothee Wenz, im Oldenburger Schloss. Die Schwabenheimer Künstlerin folgt der Natur und ihren Elementen gestalterisch nach und lotet keramisch die Grenzen der Machbarkeit aus.
23. August bis 30. November 2025
Augusteum
In Oldenburg ist erstmals eine umfassende Einzelausstellung des Bildhauers Ludwig Münstermann (ca. 1575-1637/38) zu sehen. Münstermann wirkte in der Gegend um Oldenburg im Auftrag der lutherischen Kirche. Das Museum bewahrt rund 40 seiner Werke im Sammlungsbestand. Sie sind dem Stil des Manierismus zuzurechnen. Die Ausstellung beleuchtet auch seine Rezeption im Laufe der Kunstgeschichte - so wurde sein Werk von der Kunstwissenschaft erst in der Ära des Expressionismus wahrgenommen. Auch der Einfluss Münstermanns auf Gegenwartskünstler, wie beispielsweise Markus Lüpertz (*1941) wird veranschaulicht.
Download Pressematerialien
Pressemitteilung vom 30.01.2025
Postkarte „Gruss aus Oldenburg”, verschickt am 8. September 1898, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
Eddie Jim, Fighting, Not Sinking, Siegerbild im Wettbewerb der Region Südostasien/Ozeanien © The Age/Sydney Morning Herald
Hanna Stirnemann im Landesmuseum Oldenburg, ca. 1927, Fotografie, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
Wand an Wand: Der Oldenburger Kunstverein (links) und das Augusteum (rechts), Foto: Sven Adelaide
Lucia Keidel, A Skin on Earth piece I, 2023 © Lucia Keidel
Dorothee Wenz, Gefäße, 2020 © Dorothee Wenz
Ludwig Münstermann, Geflügelter Teufel vom Tossener Altar, 1631, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, Foto: Sven Adelaide
Besucherin im Augusteum © Studio 3x3
Besucherinnen in der Hanna Stirnemann Lounge © Studio 3x3
Hanna Stirnemann Lounge im Oldenburger Schloss, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, Foto: GfG / Gruppe für Gestaltung GmbH, Michel Iffländer
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Mit freundlicher Bitte um Zusendung eines Belegexemplars an die Pressestelle des Landesmuseums.