Forschungsprojekt: das Bauhaus in Oldenburg

Avantgarde in der Provinz


Das von Walter Gropius 1919 in Weimar als Schule für Gestaltung gegründete Bauhaus vereinte Kunst und Handwerk. Es prägte maßgeblich Architektur, Design und Kunst der Moderne. Unser aktuelles Forschungsprojekt "Das Bauhaus in Oldenburg Avantgarde in der Provinz" untersucht die Geschichte des Zusammenwirkens des Landesmuseums Oldenburg mit dem Bauhaus während der Zeit der Weimarer Republik sowie das Wirken von vier Bauhäuslern aus Oldenburg und Ostfriesland. Anhand der exemplarischen Lebensläufe von Hin Bredendieck, Hermann Gautel, Hans Martin Fricke und Karl Schwoon wird die Geschichte des freiheitlichen und innovativen Bauhaus-Gedankens rekonstruiert. Sie erzählt von Utopie, Anpassung, Emigration und Nachwirkung der Bauhaus-Idee bis in unsere Zeit.

Das Landesmuseum Oldenburg war bereits seit seiner Gründung mit dem Staatlichen Bauhaus verbunden. Als einer der ersten Museums­direktoren in Deutschland unterstützte Walter Müller-Wulckow, der 1921 zum Direktor des Landesmuseums ernannt wurde, die Bauhaus-Ideen durch den Erwerb von Möbeln und Produkten. In enger Zusammenarbeit mit der Oldenburger "Vereinigung für junge Kunst" gelang so ein Transfer der bahnbrechenden Ideen der Weimarer und Dessauer Gestaltungshochschule in die Provinz. Müller-Wulckow regte Künstler des Oldenburger Landes darüber hinaus an, ihre Ausbildung am Bauhaus zu absolvieren. So formierte sich angeregt, unterstützt und vermittelt durch die Olden­burger Initiativen eine Gruppe von Bauhausschülern aus Ostfriesland und dem Oldenburger Land, die den Virus der Moderne und die Erfahrungen aus der wegweisenden Kunstschule nachhaltig weitergaben und verbreiteten.

Die einzigartige Avantgardegeschichte des Landesmuseums Oldenburg und die reichhaltigen Archive des Hauses ermöglichen es, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg neben dem Weltkulturerbe Fagus-Werk in Alfeld an der Leine als Avantgardemuseum der Moderne zu positionieren. Die Geschichte des Bauhaus-Impulses und der Wirkungsgeschichte dieses "erfolgreichsten kulturellen Exportartikels Deutschlands im 20. Jahrhunderts" (Drucksache des Deutschen Bundestages vom 13.1.2015) wird nun auch für das westliche Niedersachsen sichtbar gemacht.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden 2019 in einer großen Ausstellung gezeigt. Begleitend wird eine Publikation erscheinen. Das Projekt ist zentraler Beitrag des Landes Niedersachsen zum 100-jährigen Jubiläum der Gründung des Bauhauses 2019.

Das Forschungsvorhaben wird in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Bauhaus-Archiv in Berlin umgesetzt und im Rahmen des Forschungsprogramms Pro*Niedersachsen durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Neues aus der Bauhaus-Forschung erfahren Sie im Interview mit Gloria Köpnick und Rainer Stamm.

Am 2. und 3. November 2017 fand im Rahmen des Forschungsprojekts das wissenschaftliche Symposium "Das Bauhaus in der Provinz" statt. Zentrale Fragestellungen waren der Einfluss und die Auswirkungen des Bauhauses in und auf die Region, gebrochene Biografien, Bauhaus im Exil und Reeducation - Wiederaufbau - Wirtschaftswunder: Das Nachwirken der Bauhaus-Ideen nach 1945. Hier finden Sie das ausführliche Tagungsprogramm, den Flyer und die Review des Symposiums.

 

Kontakt:
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
Prinzenpalais, Damm 1, 26135 Oldenburg
Telefon: (0441) 40570-400
info@landesmuseum-ol.de

 

 

Ausstellung
Zwischen Utopie und Anpassung
Das Bauhaus in Oldenburg

27. April bis 4. August 2019 im Augusteum

Vier junge Männer brachen zwischen 1923 und 1927 aus Oldenburg und Ostfriesland nach Weimar bzw. Dessau auf, wo sie die freiheitlichen und innovativen Bauhaus-Ideen kennenlernten und auf individuelle Weise von ihnen geprägt wurden: Anhand der Lebensläufe und Werke von Hans Martin Fricke, Hermann Gautel, Karl Schwoon und Hin Bredendieck werden exemplarische Geschichten von Utopie, Anpassung, Emigration und der Nachwirkung des Bauhaus-Impulses bis in unsere Zeit erzählt.

Vorflyer zur Ausstellung

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Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr