Das Kunsthandwerk, auch angewandte oder dekorative Kunst genannt, bezeichnet einen ästhetisch anspruchsvollen Gebrauchsgegenstand. Vom Kunsthandwerk spaltete sich im 20. Jahrhundert das Design ab (engl.: "Entwurf"). Es erhebt den Anspruch, Dinge des täglichen Bedarfs besonders formgerecht, funktional und schön zu gestalten.
Der Grundstock der Sammlung Kunsthandwerk stammt aus dem ehemaligen Oldenburger Kunstgewerbemuseum (1886–1916).
Heute bilden rund 7000 Objekte aus Fayence oder Porzellan, Elfenbein, Textilien und Möbel die Kunstgewerbe-Sammlung. Sie stammen aus der Zeit des Hohen Mittelalters bis zur Gegenwart. Rund 500 kunsthandwerkliche und Design-Objekte verdeutlichen das in allen kulturgeschichtlichen Epochen festzustellende Bestreben, gewöhnliches Gebrauchsgut ästhetisch aufzuwerten und vorbildlich zu gestalten.
Unsere Kunstgewerbeabteilung erstrahlt seit Anfang 2018 in neuem Glanz. Die gezeigte Auswahl erscheint nicht nur in moderner Präsentation, sie wurde auch durch neue Exponate aus Schenkungen und Neuerwerbungen vom Mittelalter bis ins Gegenwartsdesign erweitert.
Im Buchmalerei-Kabinett wird die Möglichkeit bestehen, die digitale Version einer kostbaren Handschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert durchzublättern. Der sogenannte Kirchring-Psalter ist natürlich auch im Original zu sehen. Im neuen Design-Bereich werden Ikonen wie der Tulip Chair von Eero Saarinen oder der Diamond Chair von Harry Bertoia gezeigt. Im Entrée der Abteilung lädt das 2005 von der Niederländerin Hella Jongerius entworfene „Polder Sofa“ zum Verweilen ein.