Für die Dauer der Retrospektive „Franz Radziwill – 125 Werke zum 125. Geburtstag“ sind die Gemälde des Malers aus dem Prinzenpalais ins Oldenburger Schloss gezogen. Bis zum 30. August zeigt das Landesmuseum dort stattdessen eine Sammlungspräsentation, die sich der Kunst während der NS-Zeit widmet.
1922 ließ sich der als Maler des magischen Realismus bekannt gewordene Künstler dauerhaft in Dangast nieder. Eine am Vorbild alter Meister geschulte malerische Fertigkeit und der Einfluss des Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit wurden zu Konstanten seiner Arbeit.
Heute beherbergt das Prinzenpalais die bedeutendste öffentliche Radziwill-Sammlung Deutschlands.
In vielen Bildern setzte Radziwill sich mit der Landschaft, der Küste und dem Meer auseinander, betrachtete aber zugleich argwöhnisch und fasziniert das Vordringen der Technik in die unbescholtene Welt seiner Wahlheimat. Davon zeugt das Gemälde „Der Strand von Dangast“ von 1929. Der verhangene Himmel und das unwirkliche Licht deuten auf ein kommendes Unwetter und bilden zugleich den Begleitakkord für das herannahende Flugboot, das zur Metapher für die Verheißungen und die Unwägbarkeiten der Moderne wird.