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Begleitend zur Ausstellung „Die Welt in diesen rauschenden Farben“ im Augusteum, wird in zwei Räumen im Erdgeschoss des Prinzenpalais die Kabinettschau „Die Maler der Brücke in Dangast“ mit Werken aus der Sammlung des Landesmuseums Oldenburg gezeigt. Im Fokus stehen hierbei graphische Arbeiten auf Papier, die in den Dangaster Jahren der Brücke-Künstler entstanden sind.

Von 1907 bis 1912 kamen Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel immer wieder in das Nordseebad und portraitierten die Fischer und Dorfbewohner:innen. Hier trafen sie Künstlerfreund:innen und Sammler:innen wie Rosa Schapire und Wilhelm Niemeyer und vollzogen den Wechsel vom pastosen Farbauftrag der frühen Werke zum Brücke-typischen Flächenstil. Im Herbst 1908 präsentierten Schmidt-Rottluff und Heckel die in Dangast entstandenen Arbeiten in einer viel umstrittenen Ausstellung im Augusteum, von der der junge Gerichtsrat Ernst Beyersdorff, anonym, in den Oldenburger Nachrichten schwärmte: „Sie sind eine befreiende Erscheinung in unserem Oldenburger Kunstleben! Beide sind noch jung und in ihrer Sturm- und Drangperiode. Bei ihnen ist kein mühseliges Suchen, kein kleiner Geschmack, überall sieht man den großen Wurf.“

Die Kabinettschau im Prinzenpalais verdeutlicht die Experimentierfreude der Künstler:innen, die sich im Testen verschiedenster Techniken zeigt: Lithographierte Landschaften stehen neben Radierungen, Holzschnitte im epochemachenden Flächenstil werden ebenso gezeigt wie farbstarke Aquarelle. Besondere Highlights sind unter anderem zwei seltene Holzschnitte von Emma Ritter, die die künstlerische Nähe zwischen Ritter und Schmidt-Rottluff, die zeitweise eng zusammenarbeiteten, verdeutlichen. Ebenfalls ein Hingucker ist die Mitgliedskarte als passives Brücke-Mitglied von Ernst Beyersdorff aus dem Jahr 1910, welche Heckel für ihn lithographiert hatte sowie seine Dauerkarte zur Ausstellung der Brücke-Künstler im Oldenburger Augusteum 1908. Auch eine kleine Gruppe Postkarten wird ausgestellt, schließlich ist diese Art der Kommunikation aus der Brücke-Zeit nicht wegzudenken. Eine der Postkarten ist eine Neuerwerbung, die nun erstmals gezeigt wird. Die Bleistiftskizze einer Landschaft von Franz Radziwill sandte dieser im Februar 1921 an Rosa Schapire und setzt damit die Tradition der Brücke-Maler in Dangast fort. Wertvolle Unikate und einzigartige Archivalien, darunter Originalautographen von Rosa Schapire, Schmidt-Rottluff, Beyersdorff und Emma Ritter aus den Archiven des Landesmuseums ergänzen die Auswahl.
 

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