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Ein Gastspiel von Jutta Moster-Hoos

5. November 2023 bis 4. Februar 2024 im Prinzenpalais

Ab dem 5. November 2023 präsentiert das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg eine Kabinettschau im Prinzenpalais, die eine Annäherung an den in Oldenburg aufgewachsenen Zeichner und Grafiker Horst Janssen (1929–1995) versucht.

Im Frühjahr 1986 zeigte das Landesmuseum Oldenburg die Ausstellung „Farbstiftzeichnungen und Grafik“ von Horst Janssen. Das Plakat, das Janssen für diesen Anlass entworfen hat, verweist auf die Motive aus der Werkgruppe „Tocká“ (russisch für: Heimweh, Schwermut, Melancholie) und auf die frisch entfachte Liebe zu seiner jungen Partnerin Annette Kasper.

In der Eröffnungsrede zur Ausstellung am 29. Januar 1986 sprach Janssen im Schlosssaal über seinen persönlichen „Garten Eden” in der Lerchenstraße 14 in Oldenburg, wo er mit seiner Mutter und seinem Großvater lebte. Die Erinnerung daran sei ihm mehr wert als Ausstellungseröffnungen im Ausland und Übersee. Dem Landesmuseum überreichte er wenige Wochen später, als „Abendgabe” eine Mappe mit 35 kleinformatigen, virtuos ausgearbeiteten Landschaftsradierungen: den Zyklus „Eiderland” mit sturmgepeitschten Bäumen, regennassen Feldern, dramatischen Wolkenformationen und klitzekleinen Figuren.

Anlässlich des 100. Geburtstags des Landesmuseums kuratiert die Leiterin des Horst-Janssen-Museums, Dr. Jutta Moster-Hoos, eine Kabinettschau, die an das Geschenk Janssens erinnert und seine Radierungen aus dem Bestand der Grafischen Sammlung des Landesmuseums neu präsentiert.

Ergänzt wird die Präsentation des Mappenwerks um weitere Grafiken Janssens und eine skurrile Leihgabe aus der Sammlung Meyer-Schomann: eine beschriebene Klopapierrolle des Künstlers: Am 11. März 1986, während der Laufzeit seiner Ausstellung, kam Janssen nach Oldenburg, um im Schlosssaal die Rede „Wenn ich Oberbürgermeister wäre” zu halten. Mit seiner Partnerin Annette Kasper übernachtet er im Seehotel Fährhaus Bad Zwischenahn. Am frühen Morgen hat Janssen den Wunsch, seine Gedanken über die Ungastlichkeit des Hotels, den malerisch zugefrorenen See und vor allem seine Geliebte festzuhalten. In Ermangelung geeigneten Schreibpapiers verewigte er seine Gedanken auf dem Toilettenpapier. Insofern gehört auch dieses Exponat zur Geschichte der Verbindung des Künstlers mit Oldenburg und dem Landesmuseum.

Der Künstler

Horst Janssen wurde am 14. November 1929 in Hamburg geboren und wuchs in Oldenburg auf. Zwischen 1946 und 1951 studierte er an der Landeskunstschule in Hamburg, wo er sich von Alfred Mahlau in freier und angewandter Grafik ausbilden ließ. In den 1980er Jahren gelang Janssen der internationale Durchbruch: Er präsentierte seine Werke unter anderem in Wien, Tokio, Oslo und Paris. In späteren Lebensabschnitten erinnerte sich der Grafiker zunehmend an glückliche Jugendjahre in Oldenburg. 1992 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg. Wenige Jahre später, am 31. August 1995, starb Janssen und wurde auf eigenen Wunsch auf dem Oldenburger Gertruden-Kirchhof beigesetzt. 

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