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Der als Kulturbruch wahrgenommene Erste Weltkrieg leitet in den 20er Jahren eine radikale Abkehr vieler Künstler von traditionellen Kunstformen und eine nicht gekannte Vielfalt künstlerischer Strömungen ein. Die Fixierung auf die Welt der Erscheinungen war aufgehoben und führte zur gegenstandslosen Malerei als autonom geregelter Bildkonstruktion.

Kubofuturismus

In den beiden kubofuturistischen Bildnissen „Die Familie Müller-Wulckow” (1918) von August Babberger und „Das Liebespaar” (1919) von Fritz Stuckenberg spiegelt sich die Zersplitterung der alten Ordnungen und der – auch formale – Aufbruch in eine neue Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Zeitgleich mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der traditionellen Gesellschaftsordnung griffen viele Künstler die neuesten Kunstrichtungen wie den französischen Kubismus oder den italienischen Futurismus auf, um der neuen Zeit adäquaten Ausdruck zu verleihen. Mit seinem Familienbildnis des ersten Oldenburger Museumsdirektors Müller-Wulckow schuf der badische Expressionist Babberger eines seiner bedeutendsten Werke.

Neue Sachlichkeit und Expressiver Realismus

Nach dem Furor und Pathos des Expressionismus setzte in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bei vielen Künstlern, ebenso wie in der zeitgenössischen Literatur und Architektur, eine Beruhigung und Klärung der Form ein. Der Kunsthistoriker und Mannheimer Museumsdirektor Gustav Friedrich Hartlaub prägte für dieses Phänomen schon zu Beginn der 1920er Jahre den treffenden Stilbegriff „Neue Sachlichkeit“. Während sich die Positionen von Künstlern wie Walter Schulz-Matan, Alexander Kanoldt, Franz Radziwill oder Willy Jaeckel treffend mit diesem Begriff charakterisieren lassen, gaben Künstler wie Georg Tappert, der junge Jean Fautrier oder auch der aus Jaderberg stammende Jan Oeltjen – trotz ihrer Hinwendung zu sozialen Themen und ihrem Bekenntnis zur Gegenständlichkeit – eine expressionistische Malweise nicht auf.

Drei gestapelte Bücher „Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Galerie Neue Meister”

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