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Unsere Geschichte

Das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg wurde im Februar 1923 im Oldenburger Schloss eröffnet. Nach der erzwungenen Abdankung des letzten Großherzogs Friedrich August als Folge der Novemberrevolution 1918 beschloss die Regierung des Freistaates Oldenburg am 1. November 1919 die Gründung des Landesmuseums. In Abgrenzung zur höfischen Repräsentationskultur sollte ein zeitgemäßes Mehrspartenmuseum im Oldenburger Schloss entstehen. Die Bestände der ehemaligen Großherzoglichen Gemäldegalerie Oldenburg, des ehemaligen Kunstgewerbemuseums und der 1909 gegründeten Staatlichen Galerie Neuerer Malerei bildeten den Grundstock der Museumssammlungen.

Als Gründungsdirektor wurde der Frankfurter Kunsthistoriker und Publizist Walter Müller-Wulckow (1886–1964, Direktor von 1921 bis 1951) berufen. In Zusammenarbeit mit der 1922 entstandenen „Vereinigung für junge Kunst“ veranstaltete das Landesmuseum bis 1933 zahlreiche Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und erwarb bedeutende Werke unter anderem von Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Paula Modersohn-Becker, Christian Rohlfs und aus der Produktion des Bauhauses in Weimar bzw. Dessau. Obwohl Walter Müller-Wulckow im Rahmen der Ausstellung „Entartete Kunst“ 1937 als Kunstkritiker verfemt wurde, blieb er bis 1951 als Direktor des Landesmuseums im Amt. Die Beschlagnahmung von 103 Werken der von ihm aufgebauten Galerie der Moderne mit herausragenden Werken des deutschen Expressionismus durch die Nationalsozialisten konnte er indes nicht verhindern.

Vor allem unter der Leitung des zweiten Direktors Herbert Wolfgang Keiser (1913–1984, Direktor von 1952 bis 1978) konnten erneut zahlreiche Hauptwerke der Moderne für das Landesmuseum Oldenburg erworben werden. Im Rahmen des seit 1953 im Oldenburger Schloss stattfindenden „Studios für zeitgenössische Kunst“ präsentierte Keiser im monatlichen Wechsel Kabinettausstellungen zur Gegenwartskunst und zum modernen Kunstgewerbe. Mit der vom Oldenburger Kunstverein im Oldenburger Schloss präsentierten Ausstellung „Maler der Brücke in Dangast“ erinnerte der damalige Kustos Gerhard Wietek (1923–2012) 1957 an die bedeutende Schaffensphase der Brücke-Künstler:innen im Oldenburger Land. 1966 legte Keiser den ersten Bestandskatalog der Gemäldegalerie des Landesmuseums mit den Werken von den Alten Meistern bis zur Klassischen Moderne vor. Parallel wurde eine bedeutende landesgeschichtliche Sammlung im Oldenburger Schloss auf- und ausgebaut.

Unter der Leitung von Peter Reindl (*1939, Direktor von 1978 bis 1998) und Bernd Küster (*1952, Direktor von 1999 bis 2009) wurde das Landesmuseum erweitert. Seit 1981 gehört das Augusteum zum Ensemble des Museums, das 1867 als Galeriebau der Großherzoglichen Gemäldegalerie errichtet worden war. Das Prinzenpalais wird seit 2003 als Galerie Neue Meister der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts genutzt.

Seit 2010 ist Rainer Stamm (*1967) Museumsdirektor des Landesmuseums Kunst & Kultur Oldenburg. Unter seiner Leitung wurde das Augusteum umfangreich saniert und 2015 wiedereröffnet.

Das Landesmuseum strebt aktuell wieder eine bundesweite Strahlkraft an. Mit der Erschließung und Digitalisierung der Bestände besinnt sich das Landesmuseum auf seine einzigartigen Sammlungen. In Forschungsprojekten zur „Neuen Baukunst“ (2012/14), zur ehemaligen Großherzoglichen Gemäldegalerie (2014/15) und - aktuell – dem „Bauhaus in Oldenburg – Avantgarde in der Provinz“ präsentiert es sich heute als Ort von Forschung und Vermittlung.

Vision und Leitbild

Der Betrieb „Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg“ umfasst mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, dem Landesmuseum Natur und Mensch und dem Schlossgarten Oldenburg mit dem Eversten Holz herausragende Kultureinrichtungen des Oldenburger Landes. Das historische und denkmalgeschützte Ensemble bildet ein unverzichtbares Stück regionaler Identität und kulturtouristische Anziehungspunkte von hoher Strahlkraft. Uns zeichnet die lange Historie der Museumsgebäude mit ihren vielseitigen, kostbaren und einmaligen Sammlungen ebenso aus wie die lange Geschichte des Schlossgartens als typisch englischer Landschaftsgarten und des Eversten Holz. Der Betrieb sichert mit Mitteln des Landes Niedersachsen (und für den Schlossgarten auch der Stadt Oldenburg) den Erhalt dieser Kultureinrichtungen und entwickelt sie kontinuierlich weiter.

Wir sammeln, bewahren, erforschen und präsentieren kulturelle Werte aus verschiedenen Epochen. Dabei fördern wir die kulturelle Vielfalt und arbeiten über künstlerische, kulturhistorische, naturkundliche, archäologische und ethnologische Themen.

Wir erfüllen unsere Aufgabe im Auftrag der Gesellschaft unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards und der Bedürfnisse und Interessen unserer Gäste. Über hundert Fachkräfte aus den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Handwerk, Technik und Dienstleistung arbeiten zielgerichtet daran, damit unsere Produkte und unser Service noch besser werden. Wir geben unsere Erfahrungen und unser Wissen nach innen und außen weiter.

Unsere drei Betriebsteile sind nach außen selbständig, intern gleichwohl eng vernetzt, vor allem bei der Nutzung gemeinsamer Ressourcen. Wir tragen auf jeder Ebene Verantwortung für das Ganze, damit wir gemeinsam unsere Ziele erreichen. Deshalb arbeiten wir fachübergreifend zusammen und unterstützen uns gegenseitig, finden Synergien, gehen sorgsam mit unseren Ressourcen um und nutzen die Stärken der einzelnen Einrichtungen. Dabei profitieren wir von einer gemeinsamen Infrastruktur, damit die Arbeit effektiv und effizient gestaltet werden kann. Unsere Erfolge sind daher gemeinsame Erfolge.

Entscheidungen über strategische Ziele, Planungen und Ausstellungsvorhaben werden so getroffen, dass Gäste wie Mitarbeitende sich frühzeitig darauf ausrichten und verlassen können. Wir pflegen eine Kultur der klaren Ziele und der Transparenz unserer Entscheidungen. Relevante Informationen sind allen Mitarbeitenden zugänglich. Ein respektvolles Miteinander ist Grundlage für unsere Zusammenarbeit. Wir schätzen die Meinungen und Kompetenzen jedes Mitarbeitenden, kommunizieren direkt miteinander und suchen gemeinsam nach Lösungen, indem wir Ideen, Wissen und Erkenntnisse miteinander austauschen. Wir begrüßen Verbesserungsvorschläge und gestalten die Abläufe im Betrieb so, dass sich alle Mitarbeitenden damit identifizieren können.

Wir schaffen eine gute Arbeitsatmosphäre mit dem Ziel, eine hohe Motivation und Zufriedenheit zu erreichen. Denn Freude an der Arbeit und Motivation treiben uns an, immer besser zu werden. Zur Verwirklichung unserer Aufgaben wollen wir motivierte, engagierte und qualifizierte Mitarbeitende halten und gewinnen. Um gegenwärtigen wie zukünftigen Aufgaben gerecht zu werden, betreiben wir eine vorausschauende Personalplanung. Der Betrieb bietet allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich fachlich weiterzubilden.

Wir arbeiten mit Partner:innen in öffentlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und privaten Institutionen zu aller Nutzen zusammen. Von großer Bedeutung sind Partner:innen aus der Wirtschaft sowie unsere Fördervereine, mit deren Unterstützung Projekte und Aktivitäten ermöglicht werden.

Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne fühlen wir uns verpflichtet, unsere Erkenntnisse, Errungenschaften und Schätze an nachfolgende Generationen weiterzureichen. Gleichzeitig bleiben wir offen für gesellschaftliche Veränderungen, einschließlich einer zeitgemäßen Besucher:innenorientierung.

Oldenburg, den 15. Februar 2015

Menschen in Rückenansicht, die vor einem Gemälde stehen.

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