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Plakatkunst des Jugendstils

Die sinnlichen und ornamentalen Formen des Jugendstils begeistern bis heute. Von den frühen 1890er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zu einem dynamischen und ausdrucksstarken Stil der bildenden und angewandten Kunst. Zu den charakteristischen Motiven, die von der Natur inspiriert sind, gehören zarte Ranken, organische Formen, wirbelnde Linien und exotisch anmutende Körper – sie stehen sinnbildlich für den Wunsch nach Freiheit und für die Abkehr von den Formen des Historismus im 19. Jahrhundert.

Neben Werken aus der Malerei, Skulptur sowie Schmuck, Glasarbeiten und Keramiken waren es vor allem die Plakate, in denen die Formensprache des Jugendstils Verbreitung und Vollendung fand. Die Präsenz der Plakate im öffentlichen Raum führte dazu, dass sich die Straßen von Paris, München und New York gleichsam in Kunstausstellungen unter freiem Himmel verwandelten und Werke namhafter Künstler:innen versammelten. Insbesondere der im heutigen Tschechien geborene Alfons Mucha (1860–1939) wurde zum Star des französischen ‚Art Nouveau‘. Seine Plakatserie für die gefeierte Schauspielerin Sarah Bernhardt wurde weltberühmt und bestimmte die Ästhetik der Belle Époque.

Bereits um 1900 fand das schnell vergängliche Medium Eingang in private und öffentliche Sammlungen. Ein Privatsammler, der Oldenburger Architekt Adolf Rauchheld (1868–1932) legte mit seiner Schenkung von mehr als 120 Jugendstilplakaten den Grundstock für die Plakatsammlung des Landesmuseums Oldenburg.

Die Ausstellung im Schloss zeigt mit Werken bedeutender Plakatkünstler:innen, darunter Eugène Grasset (1845–1917), Edward Penfield (1866–1925) und Thomas Theodor Heine (1867–1948), einige der schönsten Stücke aus dieser Sammlung. Sie fragt auch nach Reklamestrategien und lenkt den Blick auf die Themen einer Epoche zwischen Industrialisierung, Konsum und Aufbruch.

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