An Stelle des heutigen Schlosssaal-Flügels befand sich zwischen 1738 und 1894 ein schlichter Verwaltungsbau, der sogenannte „dänische Kanzleiflügel”. Statische Gründe führten Ende des 19. Jahrhunderts zu seinem Abriss. Die Hofbauverwaltung schloss die Baulücke zwischen 1894 und 1898 nach einem Plan von Ludwig Klingenberg (1840–1924). Unter dem ausführenden Architekten Ludwig Freese (1859–1916) entstand so ein zweigeschossiger Saaltrakt.
Für die malerische Ausstattung konnte der seinerzeit beliebte Bremer Dekorationsmaler Arthur Fitger (1840–1909) gewonnen werden. In sechs Wand- und Deckengemälden stellte er als zentrales Motiv die Sage vom Oldenburger Wunderhorn dar, neben der auch die Legende der Wappenverleihung an die Grafen von Oldenburg und eine Darstellung der Heiligen Cäcilie als Musikerin zu sehen sind. Hiermit wird auf die Oldenburger Großherzogin Cäcilie angespielt, die die sogenannte „Oldenburger Hymne“ komponierte. Zwei Deckengemälde versinnbildlichen „Morgen“ und „Abend“; die beiden Wandbilder an der Stirnseite sind der „Geschichtsschreibung“ gewidmet. Sinnigerweise lauten ihre Bildtitel: „Den Jungen zur Lehr“ und „Den Alten zur Ehr“.
Sehr eindrucksvoll ist der Deckenleuchter aus Messing im Stil des Neobarock mit mehr als hundert elektrischen Kerzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte dieses Prunkstück als Kriegsbeute nach Kanada, wurde jedoch seiner überdimensionalen Ausmaße wegen schon bald dem Landesmuseum zurückerstattet.
Der Schlosssaal kann auf Anfrage gemietet werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter info@landesmuseum-ol.de. Das Anfrageformular zur Vermietung des Schlosssaales können Sie hier herunterladen.